Der Tragödie zweiter Teil pygmäen-älteste Eilet, bequemen Sitz einzunehmen! Eilig zum Werke! Schnelle für Stärke! Noch ist es Friede; Baut euch die Schmiede, Harnisch und Waffen Dem Heer zu schaffen. Ihr Imsen alle, Rührige im Schwalle, Schafft uns Metalle! Und ihr Daktyle, Kleinste, so viele, Euch sei befohlen, Hölzer zu holen! Schlichtet zusammen Heimliche Flammen, Schaffet uns Kohlen. generalissimus Mit Pfeil und Bogen Frisch ausgezogen! An jenem Weiher Schießt mir die Reiher, Unzählig nistende, Hochmütig brüstende, Auf einen Ruck, Alle wie einen! Daß wir erscheinen Mit Helm und Schmuck. imsen und daktyle Wer wird uns retten! Wir schaffen 's Eisen, Sie schmieden Ketten. Uns loszureißen, Ist noch nicht zeitig, Drum seid geschmeidig. die kraniche des ibykus Mordgeschrei und Sterbeklagen! ängstlich Flügelflatterschlagen! Welch ein ächzen, welch Gestöhn Dringt herauf zu unsern Höhn! Alle sind sie schon ertötet, See von ihrem Blut gerötet, Mißgestaltete Begierde Raubt des Reihers edle Zierde. Weht sie doch schon auf dem Helme Dieser Fettbauch-Krummbein-Schelme. Ihr Genossen unsres Heeres, Reihenwanderer des Meeres, Euch berufen wir zur Rache In so nahverwandter Sache. Keiner spare Kraft und Blut! Ewige Feindschaft dieser Brut! mephistopheles Die nordischen Hexen wußt' ich wohl zu meistern, Mir wird's nicht just mit diesen fremden Geistern. Der Blocksberg bleibt ein gar bequem Lokal, Wo man auch sei, man findet sich zumal. Frau Ilse wacht für uns auf ihrem Stein, Auf seiner Höh' wird Heinrich munter sein, Die Schnarcher schnauzen zwar das Elend an, Doch alles ist für tausend Jahr getan. Wer weiß denn hier nur, wo er geht und steht, Ob unter ihm sich nicht der Boden bläht? . . . Ich wandle lustig durch ein glattes Tal, Und hinter mir erhebt sich auf einmal Ein Berg, zwar kaum ein Berg zu nennen, Von meinen Sphinxen mich jedoch zu trennen Schon hoch genug - hier zuckt noch manches Feuer Das Tal hinab und flammt ums Abenteuer . . . Noch tanzt und schwebt mir lockend, weichend vor, Spitzbübisch gaukelnd, der galante Chor. Nur sachte drauf! Allzugewohnt ans Naschen, Wo es auch sei, man sucht was zu erhaschen. lamien Geschwind, geschwinder! Und immer weiter! Dann wieder zaudernd, Geschwätzig plaudernd. Es ist so heiter, Den alten Sünder Uns nachzuziehen, Zu schwerer Buße. Mit starrem Fuße Kommt er geholpert, Einhergestolpert; Er schleppt das Bein, Wie wir ihn fliehen, Uns hinterdrein! mephistopheles Verflucht Geschick! Betrogne Mannsen! Von Adam her verführte Hansen! Alt wird man wohl, wer aber klug? Warst du nicht schon vernarrt genug! Man weiß, das Volk taugt aus dem Grunde nichts, Geschnürten Leibs, geschminkten Angesichts. Nichts haben sie Gesundes zu erwidern, Wo man sie anfaßt, morsch in allen Gliedern. Man weiß, man sieht's, man kann es greifen, Und dennoch tanzt man, wenn die Luder pfeifen! lamien Halt! er besinnt sich, zaudert, steht; Entgegnet ihm, daß er euch nicht entgeht! mephistopheles Nur zu! und laß dich ins Gewebe Der Zweifelei nicht törig ein; Denn wenn es keine Hexen gäbe, Wer Teufel möchte Teufel sein! lamien Kreisen wir um diesen Helden! Liebe wird in seinem Herzen Sich gewiß für eine melden. mephistopheles Zwar bei ungewissem Schimmer Scheint ihr hübsche Frauenzimmer, Und so möcht' ich euch nicht schelten. empuse Auch nicht mich! als eine solche Laßt mich ein in eure Folge. lamien Die ist in unserm Kreis zuviel, Verdirbt doch immer unser Spiel. empuse Begrüßt von Mühmichen Empuse, Der Trauten mit dem Eselsfuße! Du hast nur einen Pferdefuß, Und doch, Herr Vetter, schönsten Gruß! mephistopheles Hier dacht' ich lauter Unbekannte Und finde leider Nahverwandte; Es ist ein altes Buch zu blättern: Vom Harz bis Hellas immer Vettern! empuse Entschieden weiß ich gleich zu handeln, In vieles könnt' ich mich verwandeln; Doch Euch zu Ehren hab' ich jetzt Das Eselsköpfchen aufgesetzt.